Schon im alten Griechenland hieß es: “Stelle dem Orakel nur die Frage, auf die du jede Antwort zu hören bereit bist.“

Wird die Frage offen und vorbehaltlos wie möglich, frei von Ängsten, Zweifel, Hoffnungen und Wunschdenken gestellt, so kann es auch eine offene und ernstzunehmende Antwort geben, die ein einigermaßen unverfälschtes Bild der Situation wiedergibt.

Der Kartenleger ist ein Deuter der Karten, ein Übersetzer der Bilder und nicht nach landläufigen Vorstellungen ein Wahrsager.

Keine Legung ist bindend, sondern zeigt eine Tendenz an, die eintrifft, wenn der Fragende so weitermacht wie bisher. Bei bewusst lebenden Menschen, die bei schwierigen Herausforderungen nicht auf eine bequeme Scheinlösung ausweichen, ist die „Trefferquote“ von Prognosen niedriger, als bei Menschen, die weitgehend unbewusst leben, sich ihrem Schicksal ergeben, stets den Weg des geringsten Widerstandes gehen.

Die Bedeutung des Kartenlegens liegt für mich in der Selbsterkenntnis, nicht in der Prognose von Alltagsereignissen. Aus den Gedanken und Gefühlen heraus, kreiert jeder seine Zukunft. Wer sein Innerstes kennt, ist am ehesten in der Lage, zurück in seine Kraft zu kommen und seinen persönlichen Weg zu finden.

„Warum im Gefängnis bleiben, wenn die Tür so weit offen steht. Richte deine Aufmerksamkeit auf dein Potential und nicht auf deine Begrenzungen.“ RUMI